Shida Bazyar: Wie fremd bin ich mir als literarische Figur?

Nichts ist schöner als eine Lesung im Freien. Shida Bazyar hat uns beehrt und las aus ihrem Debut „Nachts ist es leiße im Teheran“ – ein Familienroman aus der Sicht verschiedener Generationen im Zeitraum von der Islamischen Revolution 1979 im Iran bis hin zu den großen Protesten 2009. Im Anschluss gab es jede Menge Fragen zum Schreiben, zum Autor*innen-Dasein und wie (Recherche-)Material literarisch verarbeitet werden kann.

Im Anschluss gab es den Workshop „Wie fremd bin ich mir als literarische Figur?“ Im Format des Speeddatings haben sich die Teilnehmenden gegenseitig gemalt, im 20 Sekundentakt wurde der Sitzplatz gewechselt – am Ende entstand eine Collage von einem jeden, ein verfremdetes Bild aus der Sicht der Anderen. Dann wurden kleine Porträts des jeweils anderen geschrieben. 1,5 Minuten sind Zeit, dann wird gewechselt.

Am Ende schrieben die Teilnehmenden aus ihren Kurzportäts einen kleinen literarischen Text. Sehr interessant war dabei die Verfremdung, die durch die Fremdbeschreibung entstandt. Um sich selbst zur Figur zu machen, braucht es Distanz – denn egal wie persönlich und autobiographisch die geschaffene Figur wird, sie ist stets ein Anderes, nicht man selbst, etwas Losgelöstes.

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