Louis Krüger (22) weiß nicht, ob es eine geeignete Beschreibung ist, dass er gerne an die Ostsee fährt.
Du studierst Lehramt. Das heißt, du bereitest Kinder auf die Arbeitswelt vor?
Auf eine gewisse Art schon. Ich bereite sie vielleicht eher darauf vor, sich selbst auf das Leben vorzubereiten. Ich verstehe Bildung als einen Selbstbildungsprozess, den ich versuche anzuregen, damit sie sich später alles eigenständig aneignen können und gewappnet sind für diese Welt. Aber natürlich gehören da auch bestimmte berufsqualifizierende Wissens- und Könnensbestände dazu.
Warum arbeitest du mit Kindern und nicht mit Computern?
Ich arbeite mit Kindern, weil Kinder irrational sind und das super spannend ist. Ich glaube bei Computern weiß man irgendwann, was man kriegt. Computer können nervig sein. Kinder können natürlich auch nervig sein, aber sie können gleichzeitig auch richtig toll sein. Dieses Spannungsverhältnis zwischen Dingen die man erwartet und Dingen, die man überhaupt nicht erwarten kann macht es so spannend.
Anneke (16) wäre als Instrument vermutlich eine Bratsche.
Was ist Arbeit für dich?
Ich würde sagen, für mich ist Arbeit anstrengend. Es ist auf jeden Fall nicht das Gleiche, wie ein Beruf. Arbeit kann zwar Spaß bringen, aber es ist eben auch mit Kraft verbunden. Ich würde auch sagen, dass Arbeit weiter ist als ein Beruf.
Was ist die schlimmste Arbeit, die du dir vorstellen könntest?
Arbeit, die für mich moralisch nicht vertretbar ist. Zum Beispiel wäre das Menschen umbringen, ohne damit etwas retten zu können, also nur in meinem eigenen Sinn. Ich finde es nicht gut, wenn man dadurch erfolgreich wird. Geld für Etwas bekommen, was moralisch inkorrekt ist und nur für den eigenen Sinn gedacht ist, fände ich schlecht.